Ludwigslust in Westmecklenburg
Im westlichen Teil des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern,
etwa 35 Kilometer südlich seiner Landeshauptstadt
Schwerin, liegt die Stadt Ludwigslust. Die einige Jahrzehnte
als Residenz des Herzogtums Mecklenburg-Schwerin dienende Stadt
befindet sich in einer recht waldreichen Umgebung wenige Kilometer
südlich der von Berlin nach Hamburg führenden Autobahn
A24.
Die Entstehungsgeschichte Ludwigslusts basiert auf dem seit dem
14. Jahrhundert bestehenden Dorf Klenow, in dem um das Jahr 1735
ein Jagdschlösschen im Fachwerkstil erbaut wurde. 19 Jahre
später erteilte der regierende Herzog Christian Ludwig die
Weisung, diesen Ort künftig Ludwigslust zu nennen.
Sein Nachfolger begann kurz darauf, Teile der Residenz und des Hofes
von Schwerin hierher zu verlegen. Mit dem Bau der 1770 fertiggestellten
Hofkirche, der heutigen Stadtkirche und des barocken Schlosses,
das von 1772 bis 1776 entstand, hatte die Hauptresidenz von Mecklenburg-Schwerin
ihren Platz in Ludwigslust gefunden, den sie bis ins Jahr 1837 behielt.
Danach entwickelte sich die Stadt zu einem Garnisionsstandort, vergrößerte
sich schrittweise und erhielt 1876 das Stadtrecht.
Hauptattraktion von Ludwigslust
ist zweifellos sein barockes Ensemble von Schloss, Stadtkirche und
dem weitläufigen Schlosspark.
Das aus Backsteinen erbaute Schloss, dessen Fassade mit Sandstein
verkleidet ist, besitzt einen E-förmigen Grundriss, dessen
Seitenflügel und der Mitteltrakt die Gartenfront bilden. Es
besitzt drei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss, das von 40 allegorischen
Sandsteinfiguren bekrönt wird.
Typisch für die Ausgestaltung der Wohn- und Prunkräume
in den beiden mittleren Etagen ist der Einsatz von Pappmaché
als Imitations-Werkstoff als Ersatz für zu kostenintensive
Materialien wie Marmor, edle Hölzer oder Porzellane.
Etwa 100 Räume befinden sich im Inneren des Schlosses. Die
gößeren Säle befinden sich zwischen den beiden Treppenhäusern
in seinem Mitteltrakt. Spektakulärer Mittelpunkt des Gebäudes
ist der Goldene Saal. Zwölf gewaltige Säulen und ein filigranes
Dekor verleihen dem in weiße und goldene Töne gehaltenen
Saal ein imposantes Aussehen.
Bei einem Rundgang durch die zu besichtigenden Räume erregt
besonders das Kleine Kabinett mit seinen über 100 kleinformatigen
Gemälden die Aufmerksamkeit der Betrachter.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt Ludwigslust
gehören die bereits erwähnte Stadtkirche und der Schlosspark.
Erstere verfügt über eine Altarwand mit einem etwa 350
Quadratmeter großen Gemälde, 16 hölzerne Säulen
und ein ebenfalls hölzernes Tonnengewölbe. Auch in ihr
sind Dekore, Rosetten und Leuchter überwiegend aus Pappmaché
geformt.
Der riesige Schlosspark mit einer von einem Kanal gespeisten
Kaskade, Springbrunnen und Alleen ist gleichzeitig Ort zweier Mausoleen,
die Helena Pawlowna und der Herzogin Luise gewidmet sind.
Die zum Schloss führende Schlossstraße zeigt sich mit
zahlreichen Backsteinhäusern, von denen besonders das Rathaus
aus dem Jahr 1780 hervorsticht.
Am Alexandrinenplatz zieht das Reiterstandbild mit der Namensgeberin
die Blicke der Besucher auf sich.
Während in Ludwigslust selbst das Erste Naturmuseum Westmecklenburgs
zu einem Besuch einlädt, ist das im Fachwerkstil errichtete
Jagdschloss Friedrichsmoor nur nach einer kurzen Fahrt zu erreichen.
Auch die Flachlandfestung Dömitz mit einem Museum zur Festungsgeschichte
oder die im 14. Jahrhundert erbaute sehenswerte Feldsteinkirche
in Marsow sind nur nach einer kurzen Fahrzeit zu erreichen.
Sehenswürdigkeiten in Ludwigslust:
Schloss - Schlosspark - Stadtkirche - Rathaus - Naturmuseum
Ausflugsziele bei Ludwigslust:
Schwerin - Festung
Dömitz - Jagdschloss Friedrichsmoor - Feldsteinkirche Marsow
Hotels und Pensionen in Ludwigslust:
weitere Städte in Mecklenburg-Vorpommern:
Schwerin - Rostock
- Stralsund - Wismar
- Greifswald -
Ludwigslust - Neubrandenburg
- Wolgast ...
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